Handballschiedsrichter

Seit Jahren sind die Schiedsrichterzahlen rückläufig. Bundesweit sind die Schiedsrichter seit 2007 um 22 % zurückgegangen. Die Gründe des Schiedsrichtermangels sind vielfältig. Ein wesentlicher Grund ist der Umgang mit ihnen. Sie erfahren verbale Entgleisungen und Verunglimpfungen durch Spieler, Funktionäre und auch Besucher. Das hat dem Ansehen und der Motivation der Schiedsrichter erheblichen Schaden zugefügt.

Spieler versuchen sich Vorteile zu verschaffen. Dabei bleiben sie nicht immer bei den Regeln und nutzen Gelegenheiten wenn der Schiedsrichter nicht so genau hinschaut.
In Sekundenbruchteilen muss entschieden werden, da kann eine Situation auch schon mal übersehen oder anders gesehen werden. Dabei sind Schiedsrichter nicht fehlerfrei, das wird ihnen aber nicht verziehen. Doch Fehler lassen sich nicht vollständig ausschließen, dazu ist die Aufgabe als Handballschiedsrichter zu komplex.
Laut Wikipedia gehören Handballschiedsrichter zu den am meisten beanspruchten Schiedsrichtern im Sport. Dies ist auf die verhältnismäßig häufig benötigten Entscheidungsfindungen in dieser Sportart zurückzuführen. Nach diversen Studien haben Handballschiedsrichter bis zu zehnmal mehr Entscheidungen in einem Spiel zu treffen, als etwa Fußballschiedsrichter.

Ohne Schiris gibt es keinen Handball.
„Wer guten Handball will, braucht gute Schiedsrichter“ sagt der ehemalige DHB-Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß. Wir müssen etwas tun. Wir brauchen Schiedsrichter und müssen dafür sorgen, dass sie fair und respektvoll behandelt werden.
Ihre Arbeit muss wertgeschätzt werden.

Warum wird man Handballschiedsrichter?
Da gibt es viele Gründe, einige sind:

  • man hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
  • man will es besser machen als die Schiedsrichter, die einen momentan selber als Spieler pfeifen
  • aus der Liebe zum Handballsport
  • als Schiedsrichter hat man die Möglichkeit an hochkarätigen Spielen mitzuwirken, zu denen die eigenen sportlichen Möglichkeiten nicht ausreichen
  • man will mit seinem Sport ein bisschen Geld verdienen
  • man kann kostenlos zu Handballspielen
  • man wird in seiner Persönlichkeit weiterentwickelt
  • das Selbstbewusstsein wird gestärkt
  • man lernt auftretende Konflikte schnell zu lösen

Wann und wie wird man Handballschiedsrichter?

Alle Interessierten, Eltern, andere Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahre, können als Kinderhandballspielleiter beginnen und reinschnuppern. Sie pfeifen nur zuhause bei F-, E- und D-Jugend Spielen. In eigener Halle unter Vertrauten und Freunden können sie sich voll auf ihre Aufgabe auf dem Spielfeld konzentrieren. In einer theoretischen und praktischen Ausbildung werden sie von erfahrenen Schiedsrichtern auf ihre Aufgabe vorbereitet. Als Vergütung erhalten sie 10 Euro für D-Jugendspiele und 7,50 Euro pro Stunde bei F/E-Jugend Spieltagen.

Weitere Informationen zum Kinderhandballspielleiter gibt es auf den HVW-Internetseiten http://www.hvw-online.org/lehrwesen/schiedsrichter/kinderhandballspielleiter/.

Als Schiedsrichter muss man mindestens 16 Jahre alt sein.
Die Ausbildung besteht aus einem Lehrgang, einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Anschließend wird man nach bestandenen Prüfungen vom Handballbezirk Esslingen/Teck zu Spielen eingeteilt. Sofern man noch nicht volljährig ist erfolgt der Einsatz überwiegend bei Jugendspielen. Mit 18 Jahren ist der Einsatz in allen Altersklassen möglich. Die Höhe der jeweiligen Spielklasse richtet sich in der Regel nach der Kaderzugehörigkeit der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.
Je nach Spiel- und Altersklasse erhalten Schiedsrichter 15-50 € pro Einsatz und zusätzlich Fahrgeld (je km/Pkw 0,30 €). Pfeifen Schiedsrichter während der Woche, so erhält jeder zusätzlich 12,00 € Wochentagzuschlag.

Weitere Informationen zum Schiedsrichter gibt es auf den HVW-Internetseiten http://www.hvw-online.org/lehrwesen/schiedsrichter/.

Hast Du Interesse oder noch Fragen?
Dann melde Dich bei: Heine Wiesmann (Vorstand: Leiter Schiedsrichter)